Fotografieren in der Mittagszeit geht nicht?

Du hast bestimmt schon mal gehört das man das fotografieren in der Mittagszeit vermeiden sollte? 

Das beste Licht ist immer Früh zeitig oder Abends spät, sprich goldene Stunde oder Blaue Stunde.

Nun ist es leider nicht immer möglich Shooting Termine in diese Zeiträume zu packen.

Grad Hochzeiten sind meist genau in der Zeit wo kein schönes Licht ist.

 

Also kommst du früher oder später in die Situation wo du aus den "schlechten" Lichtverhältnissen das beste machen musst.

 

Wie du vielleicht weißt setzt sich in der Portrait Fotografie ein "schönes" Licht aus Weichheit und Lichtrichtung zusammen. Sprich weiche Schatten und eine gezielte Lichtführung. Wenn du dein Model irgendwo auf ein freies Feld stellst, mitten in die Sonne hast du beides nicht. Die Sonne ist eine kleine Lichtquelle und somit sehr hart und eine Lichtrichtung hast du auch nicht definiert. Es ist einfach alles hell und hart.

 

Nun gibt es ein paar Sachen die dir helfen es besser zu machen. Zum einen hast du die Möglichkeit, dich mit dem Rücken zu einer hellen Wand zu stellen.  Das Model steht dir gegenüber mit der Sonne im Rücken. Somit hast du eine Gegenlichtsituation. Das Licht wird aber von der Wand zurück geworfen auf das Model und du erhältst so eine gleichmäßige Ausleuchtung. Die Wand ergibt dabei eine große Lichtquelle und somit eine weiche Ausleuchtung.

Gleichermaßen funktioniert das wenn du in der Stadt bist, eine Straße hast wo links und rechts Häuser, Wohnblöcke  o.ä. stehen.

Mittags steht die Sonne recht hoch, so das ggf eine Seite der Häuserfront von der Sonne angestrahlt wird und die Häuserfront auf der gegenüberliegenden Seite im Schatten liegt. Nun stellst du dein Model vor die im Schatten liegende Wand. Das weiche  Licht fällt nun von der großen (Lichtquelle) gerichtet auf den Model. Probiere es aus :-)

 

Desweitern eignen sich Hauseingänge, Brücken usw. Bei dem obigen Bild steht Lisa in der Neustadt unter einer Brücke und das indirekte Licht fällt von links auf ihr Gesicht, welches so schön weich ausgeleuchtet wird. Ihr müsst in einer solchen Situation das Model nur soweit unter die Brücke o.ä. stellen das kein direktes Sonnenlicht auf Sie/Ihn fällt.

Hier unten noch ein Bild, gleiche Brücke nur hier habe ich Lisa gedreht und somit haben ich ein frontales Licht erreicht.

 

 

 

 

 

 

Bei dem Bild in Farbe, sitzt Lisa auf dem Boden unterhalb eines Torbogen. Ein Paar Meter hinter ihr ist Sonne und davor auch. Sie sitzt aber ein Stück hinter der Schattenkante (im Schatten) und wird somit wieder schön gleichmäßig und weich ausgeleuchtet.

Wenn du unbedingt auf freien Feld in der Mittagssonne fotografieren willst, hast du  die Möglichkeit dir  mit einem Reflektor (ich habe so einen 5in1) zu helfen. Ihr braucht da ggf. eine 2. Person die dann den Reflektor mit der Schwarzen Seite nach unten über das Model hält. 

So erreicht Ihr auch das die Sonne nicht direkt auf das Model fällt.

Du hast nun gesehen das es eigentlich kein Problem ist, in der Mittagssonne schöne Bilder zu machen. Und das beste es waren alles Tipps die ohne großen Equipment auskommen. Das funktioniert alles auch mit deinem Handy :-) 

Licht ist wichtiger als teure Technik. Darum geht es auch in unserem nächsten Workshop ;-)

Infos dazu findest du HIER: